Aufgeregt und mit positiver Anspannung startete die Mathematikschulmannschaft des MCG am Freitag, den 20.09.2024 zusammen mit ihrem Mentor Herrn Hoffmanns zum Bonner Mathematikturnier. Die Schüler:innen hatten ein vierzigseitiges Tutorium zur Spieltheorie gelesen. Nun war Luise, Don, Kaspar, Michael und Rasmus aus der EF nicht klar, ob ihr Wissen über Matrizen und Erwartungswerte ausreichen wird, die beste Gewinnstrategie zu berechnen. In der Poppelsdorfer Mensa der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wurden dann die Augen groß, als klar wurde, dass mehr als 70 Schulen ihre Besten ins Rennen schicken werden, die den riesigen Saal füllten. Gleichzeitig trafen sich noch in der Leibniz-Universität Hannover, in der Radboud Universität Nimwegen (Niederlande), an der KU Leuven (Belgien), in der Universität Wien und im Silicon Valley Schülerinnen und Schüler zu diesem Mathematikturnier.
Die Turnieridee, die von Prof. Dr. Rainer Kaenders 2008 aus den Niederlanden nach Deutschland gebracht wurde, bietet Schüler:innen einen spielerischen Einblick in das Mathematikstudium, in dem Lerngruppen und Teamarbeit deutlich präsenter sind als gemeinhin angenommen wird. In einem ersten Teil, der „Sum of us“ genannt wird, soll jedes Team Aufgaben mit konkretem Anwendungsbezug lösen. 2024 wurde das Thema Spieltheorie ausgewählt, zu der die Universität ein ausführliches Vorbereitungsmaterial für Schüler:innen erstellt hat. Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Rainer Kaenders, in dem er den Wert des Nash-Gleichgewichts bei der Verhinderung eines Präventivschlages im Kalten Krieg und für Hedge-Fonds-Strategien beleuchtete, startete der erste Teil und ein bienenstockähnliches Summen erfüllte den Saal. Alle Gruppen vertieften sich in die Aufgaben und diskutierten leise das Vorgehen. Nur noch die Helfer mit den gelben T-Shirts wanderten durch den Raum und nahmen Einfluss, wenn er gewünscht oder nötig war. Anschließend erlebten die Schüler:innen die klassische Schlange vor der Essensausgabe und der Geschirrrückgabe. Nach dem Essen versuchten die über 70 Schulteams in der Staffel möglichst viele der 20 Aufgaben zu lösen. Parallel wurde der Punktestand aller Teams auf Plakaten gezeigt, sodass man die eigene Leistung einordnen kann. Das Team nutzte die verschiedenen Talente. Man konnte mit einer Einstiegsidee zur Geometrie oder Algebra, mit einer Koordination der Bearbeitung, schnellem Berechnen der Kombinationen, Überprüfen der Rechnungen oder teilweise auch mit Intuition oder Überzeugung dem Team nützen.
Am Ende blieb in der Regel das freudige Gefühl zurück eine zunächst unlösbar erscheinende Aufgabe bewältigt zu haben. Alle Beteiligten waren zufrieden, auch wenn man „nur“ einen Platz im Mittelfeld erreicht hatte. Da im Januar am MCG bereits zweimal ein Matheturnier ähnlich der Staffel in Bonn stattgefunden hatte, plante das MCG-Team auf der Rückfahrt nach Düsseldorf in diesem Jahr die Organisation für das schuleigene Turnier zu übernehmen. Es wurde sogar vorgeschlagen, dass man auch Teams vom Poth einladen könnte. So endete der Tag mit einem Gefühl von Erleichterung, Stolz auf das Erreichte und der Überzeugung, dass wir im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein wollen.
Beitragsbild © Volker Lannert (Hausdorff Center for Mathematics)